Volle Transparenz?

erstellt am: 14.04.2013 • von: Franz • Kategorie(n): AKW-Stillegung und Abriss, GiftmĂŒlldeponie im Salzbergwerk, Lokalpolitik

In Heilbronn Unter Tage Volle Transparenz

Sorgen wegen der GiftmĂŒlldeponie im Salz unter Heilbronn

Hunderttausende Tonnen GiftmĂŒll lagern unter Heilbronn, Millionen Tonnen unter Kochendorf. Nicht nur dass darunter auch radioaktives Material ist macht Sorgen (insgesamt ca. 300.000 Tonnen durch „Freimessen“ aus der StrahlenschutzĂŒberwachung entlassener MĂŒll), sondern auch die fragliche geologische StabilitĂ€t.

Aktuell wurde ein Absturz von geschĂ€tzt 700 Tonnen Salz oder Gestein aus der Decke einer GiftmĂŒllkammer auf den gelagerten MĂŒll bekannt. Der Zeitpunkt des Ereignisses ist unklar.

Fassungslos macht dabei die Dreistigkeit der Verantwortlichen:

  • Alles wird verheimlicht, immer nur das zugegeben, was sich nicht mehr ver’berg’en lĂ€sst.
  • Die Salzwerke-Verantwortlichen geben leichtfertig Entwarnung, ohne die wichtigsten Fragen beantwortet zu haben.
  • Der Heilbronner OB Himmelsbach beschimpft mal wieder Kritiker und diesmal auch die kritischen schweizer Journalisten. Und er verleugnet wieder das belegte und von der Stadt zugegebene radioaktive Material („Mich Ă€rgert, wenn jetzt immer von leicht radioaktiven AbfĂ€llen gesprochen wird, das ist Unsinn.“).
  • Das Land BaWĂŒ als zweiter HaupteigentĂŒmer hĂŒllt sich in Schweigen.

Leider hat nur eine kleine Zahl von heilbronner StadtrÀten die Gelegenheit genutzt, sich am Freitag die Schadensstelle selbst anzusehen.

Wir fordern volle und eigenaktive Transparenz von den Verantwortlichen bei Stadt, Land, Salzwerken und Deponiegesellschaft!

Wir fordern eine verbindliche Zusage, dass zu keinem Zeitpunkt AKW-Abrissmaterial unter Heilbronn und Kochendorf eingelagert wird!
Dies betrifft alle AbfĂ€lle und Restmaterialien, egal ob aus den so genannten nuklearen oder nichtnuklearen Anlagenteilen und Bauwerken, egal ob strahlenschutzĂŒberwacht, ob „freigemessen“ oder immer als nicht radioaktiv bezeichnet.

Quellen:

Energiewende Heilbronn:
Informationssammlung AtommĂŒll im Salzbergwerk Heilbronn

Heilbronner Stimme:
29.3.2013
6.4.2013
10.4.2013
13.4.2013
Video 12.4.13

Beobachter:
Heft 6/2013
Heft 12/2012
Heft Heft 5/2012

Fragen von Stadtrat H. Ehinger an den OberbĂŒrgermeister:

  • Welche Materialien sind in der betroffenen Kammer deponiert?
  • Wo befindet sich die Kammer?
  • Sind in der Zwischenzeit andere geschlossene Kammern auf mögliche SchĂ€den untersucht worden, insbesondere im Bereich der leicht radioaktiven Stoffe?
  • Haben die herab gefallenen Gesteinsbrocken die Verpackungen so beschĂ€digt, dass Giftstoffe, z.B. dioxinhaltige StĂ€ube, ausgetreten sind?
  • Erfolgt eine Reinigung und eine erneute, bessere Verpackung der ausgetretenen Giftstoffe?
  • Was wurde getan, um zu vermeiden, dass Giftstoffe mit dem Gesteinsschutt heraustransportiert wurden?
  • Welche ÜberprĂŒfungen erfolgen regelmĂ€ĂŸig (in welchen zeitlichen AbstĂ€nden?) entsprechend den EU- Richtlinien, um den „Langzeitsicherheitsnachweis“ zu erfĂŒllen?
  • Um welche „beunruhigenden Messergebnisse“ wegen denen das Schweizer Bundesamt fĂŒr Umwelt irritiert war, handelt es sich?
  • Gibt es eine fest installierte Überwachung der unzugĂ€nglichen, verschlossenen Kammern?
  • Welche Beobachtungen von BĂŒrgern der Stadtteile Neckargartach, Frankenbach, Biberach und Kirchhausen bezĂŒglich ungewöhnlicher ErschĂŒtterungen und GerĂ€usche sind der Stadt oder den Salzwerken bekannt?
  • Wird solchen Meldungen nachgegangen? In welcher Weise?
  • Ist geplant, kĂŒnftig solche Beobachtungen gezielt zu sammeln (z.B. ĂŒber eine BĂŒrgerhotline), um zeitnah reagieren zu können?

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