15-09-07 - Hst - Region Heilbronn - Klimaschutz soll Chefsache werden

Beim Auftakt des Monats der Energiewende wird Oberbürgermeister Mergel zum Handeln aufgefordert

Von unserem Redakteur Joachim Friedl

HEILBRONN Die Menschen für die Energiewende weiter zu sensibilisieren, das ist das Ziel des Bürgerforums für ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Heilbronn. Beim Auftakt des Monats der Energiewende, der zum vierten Mal stattfand, informierten am Samstag örtliche Umweltorganisationen am Rande des Kiliansplatzes über Maßnahmen, wie Energie eingespart werden kann. Die soziale Komponente setzte das Kinderhilfswerk Plan International. Das Umweltministerium des Landes war mit der Kampagne „Energiewende – machen wir“ dabei.

Konzeption Die Veranstaltung zum Anlass nahmen das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND, Regionalverband Heilbronn-Franken, um den Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel aufzufordern, Klimaschutz zur Chefsache zu machen und im Rahmen der Stadtkonzeption 2030 als zentrales Ziel zu verankern. Die gesamtstädtische Klimaanalyse stellt nach Auffassung von Energiewende und BUND „einen notwendigen ersten Schritt dar“. Die Ergebnisse müssten aber zügig umgesetzt werden. Damit dies geschehe, müsse sich Mergel des Themas annehmen.

Positive Stimmung „Die Gespräche mit den Bürgern sind sehr interessant und gut. Es gibt viele Nachfragen“, zog Hartmut Ehrmann von der Energiegenossenschaft Energeno am Samstagnachmittag ein erstes Fazit. „Die Stimmung bei den Bürgern ist positiv was den Klimaschutz angeht“, sagte auch Monika Knoll vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn. Erfreut ist sie, dass viele Passanten an den Bildergalerien stehen bleiben und sich über die Arbeit des Aktionsbündnisses informieren. Von „durchaus auch kritischen Stimmen“ sprach Monique Michaelis vom Umweltministerium: „Wir haben versucht, Vorurteile abzubauen und zu motivieren, wie zuhause die kleine Energiewende eingeleitet werden kann.“

Organisiert hatte die Veranstaltung Dr. André Gützloe, Klimaschutzmanager der Stadt Heilbronn. Ihm ist die Erkenntnis wichtig, dass „Klimaschutz kein grünes, sondern ein fraktionsübergreifendes Thema ist“. Es gehe nicht darum, das böse Auto zu verteufeln, sondern nach sinnvollen Lösungen zu suchen. Ein Wunsch von ihm ist, dass Heilbronn Klimapatenschaften mit Städten beispielsweise in Afrika schließt. Ende des Jahres, sagt Gützloe, wird Heilbronn eine Klimaschutzagentur gründen: „Derzeit ist der Gesellschaftervertrag zwischen der Stadt, der Zeag und der Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG) im Abstimmungsprozess.“

Bildunterschrift: Umweltschutzorganisationen müssen beim Auftakt des Monats der Energiewende damit leben, dass sich der Andrang in Grenzen hält. Foto: Dennis Mugler

07.09.2015 - Heilbronner Stimme - Region Heilbronn - Joachim Friedl