14-09-21 - stimme.de - Mit Titanic-Kunstwerk den Klimaschutz vorantreiben

Heilbronn Umweltverbände und Lokale Agenda starten Versuch, mit spezieller Film- und Kunstnacht auf sparsameren Umgang mit Energie und Ressourcen hinzuweisen. Kunstwerk ist noch bis Ende nächster Woche ausgestellt.

Ein schräg stehender Kunstkörper mit Autoreifen und chaotisch angeordneten orangefarbenen Stühlen soll in Heilbronn helfen, den Klimaschutz zu verbessern. Aus Anlass der landesweiten Energiewendetage haben Umweltverbände und Lokale Agenda am Samstagabend mit einer speziellen Film- und Kunstnacht den Versuch gestartet, Folgen des Klimawandels die Notwendigkeit eines sparsamen Umgangs mit Energie und Ressourcen stärker ins Bewusstsein der Bürger zu bringen.

Die Geschichte der von einem Eisberg versenkten Titanic hat der Kunstprofessor Andreas Mayer-Brennenstuhl (Nürtingen) zum Anlass genommen, sein besonderes Kunstwerk zu schaffen, das er im kleinen Deutschhof an der Heilbronner Volkshochschule aufbaute. „Inzwischen scheitern die Eisberge an uns Menschen“, sagte der Künstler mit Blick auf weltweit schmelzende Eismassen. Im 21. Jahrhundert sei ein Umdenken notwendig.
Auf Postkarten schrieben viele der rund 50 Besucher handschriftlich auf, was sie für den Klimaschutz tun. An lange Metallstäbe geheftet, steckten sie ihre Ideen in symbolische Schornsteine des Schiffskörpers. Eine „Gedankenwolke“ soll dadurch entstehen. Im Innern des Kunstwerks läuft auf einem Bildschirm ein Film, der einen schlafenden Mann zeigt. In weiteren Szenen sind dramatische Szenen zu sehen, wie große Eisbergbrocken bersten und ins Meer fallen.

Zwei Filme

Mit zwei Filmen zum Thema und Infoständen im Innern der VHS veranschaulichten die Veranstalter vom Bürgerforum für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Heilbronn Facetten des Klimaschutzes. „Wo liegt die Zukunft des Energiestandorts Heilbronn?“, fragte Lokale-Agenda-Sprecher Thomas Bergunde. In einem sogenannten Kombikraftwerk sieht er die Zukunft. Regenerative Energien werden im Verbund zusammengeführt, über spezielle Technik gespeichert und ins Erdgasnetz eingespeist, um sie bei Bedarf abrufen zu können.
Monika Knoll (Energiewende) regte eine Klimaschutzkampagne für Heilbronn an. Viele gesellschaftliche Gruppen sollten sich daran mit eigenen Beiträgen beteiligen, um den Energieverbrauch zu senken. „Das würde einen Schub für diese Stadt bringen.“ Bisher wird ihrer Ansicht nach in Heilbronn noch nicht genügend getan.

Andere Städte hätten bereits derartige Kampagnen für Klimaschutz auf den Weg gebracht. Die Kampagne für die Unicef-Kinderstadt Heilbronn vor einigen Jahren ist für sie ein Vorbild. „Da hat jeder mitgezogen.“ Sie hat Hoffnung, dass Ähnliches auch im Kampf gegen den Klimawandel gelingen kann. cf

Info

Das Titanic-Kunstwerk im kleinen Deutschhof ist noch bis Ende der Woche zu sehen. Zu folgenden Zeiten gibt es Erläuterungen samt Kurzfilm und Postkarten-Aktion für den Klimaschutz: Sonntag 10 bis 16 Uhr; Mittwoch bis Freitag 12 bis 18 Uhr.

21.09.2014 - Stimme.de - Carsten Friese