Wüstenstrom für Europa ist eine Fata Morgana

Aus der Vision wird eine Mission: Die Initiatoren von Desertec reden bei der Vorstellung des Wüsten-Solarprojekts in Superlativen - und haben noch wenig Konkretes zu bieten. Mehr bei Google-News

Für 400 Milliarden will Desertec bis 2040 15% des EU-Strombedarfs in der Wüste produzieren. Eurosolar, die europäische Vereinigung für erneuerbare Energien ist skeptisch:
Allein in Deutschland wurde seit 2000 – also innerhalb von neun Jahren – der Stromerzeugungsanteil aus Erneuerbaren Energien auf 15 Prozent gesteigert, mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Milliarden Euro. Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde sinken laufend.

Mit dem zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien innerhalb Europas ergibt sich die Notwendigkeit schnell zuschaltbarer dezentraler Regelkraftwerke statt des Baus von Grundlastkraftwerken in der Wüste.

Wer Desertec befürwortet, muss auch eine andere Kernfrage beantworten: wo soll künftig die Wertschöpfung aus Erneuerbaren Energien stattfindet. Es ist ein fundamentaler volkswirtschaftlicher Unterschied, ob sie dezentral produziert werden, die Wertschöpfung also dezentral erfolgt, oder durch Großkraftwerke mit konzentrierter monopolisierter Wertschöpfung.

Eurosolar-Pressemitteilung