Ballonaktion in Neckarwestheim

Pressemitteilung vom 15.11.2013 von BUND und Aktionsbündnis Energiewende HN

Am Samstag, 16.11.2013 um 5 vor 12 Uhr lassen Atomgegner in Neckarwestheim, an 5 weiteren Atomkraftwerkstandorten und am Forschungsreaktor in Berlin Heliumballons aufsteigen. Mit dieser Aktion soll untersucht und dargestellt werden, wie sich radioaktive Stoffe bei einer Reaktorkatastrophe ausbreiten würden.

BUND und Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn beteiligen sich an der Aktion in Neckarwestheim und rufen die Bevölkerung auf, nach Ballons Ausschau zu halten, Postkarten von gefundenen Ballons einzuschicken oder die Fundorte im internet unter www.atomalarm.info einzutragen.

Die Vorschläge der Strahlenschutzkommission, die Evakuierungszonen von 10 km auf 20 km um Atomkraftwerke auszudehnen, unterstreichen die Aktualität der Aktion. „Die Vorschläge werfen Licht darauf, dass ein wirkungsvoller Katastrophenschutz unmöglich ist“, kommentiert BUND-Regionalgteschäftsführer Gottfried May-Stürmer „eine Evakuierung der Bevölkerung von Heilbronn, Neckarsulm und Ludwigsburg und des dicht besiedelten Ballunsraums in den Kreisen Heilbronn und Ludwigsburg ist nicht vorstellbar.“

Auch eine auf den doppelten Radius erweiterte  Evakuierungzone bietet keinen wirkungsvollen Schutz. Aus Modellrechnungen ist seit den 70er Jahren bekannt, wie schnell und wie weit sich Radioaktivität ausbreitet. Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben diese Modellrechnungen auf tragische Weise bestätigt. Monika Knoll vom Aktionsbündnis Energiwende stellt eine beängstigende Prognose: „Wenn die Heilbronnerinnen und Ludwigsburger im Fall eines Falles in ihren Evakuierungsorten ankommen, müssen sie damit rechnen, dass das passiert, was wir bei der Evakuierungsaktion im Juni gespielt haben: Der radioaktive Fallout ist schon da.“

Solange Atomkraftwerke laufen, ist Katastrophenschutz notwendig, aber alle Überlegungen zum Katastrophenschutz zeigen, das wirksamer Schutz nicht möglich ist. Daraus gibt es nach Ansicht von BUND und Aktionsbündnis Energiewende nur eine Konsequenz: Alle Atomkraftwerke abschalten.