Dieser Strompreis ist zu hoch!

Atommüll-Endlagerung und tägliches GAU-Risiko in Neckarwestheim 2

Pressemitteilung vom 24.08.2012

Das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn wundert sich nicht über die aktuelle, interessengeleitete Diskussion über angeblich wegen der Energiewende steigende Strompreise.

"Man wäre naiv wenn man nicht erkennen würde, dass es diese Widerstände gibt. Diese Veränderung ist in erster Linie eine Verschiebung von Marktanteilen."
Preben Maegaard (Dänischer Erneuerbare-Energien-Experte) im Kino-Dokumentarfilm Die 4. Revolution (2010).

"Statt weniger Eigentümer haben wir auf einmal Hunderttausende oder gar Millionen Eigentümer. Das ist nur möglich mit Erneuerbaren Energien und zwar für alle. Die Energieversorgung bekommt eine Demokratisierung."
Hermann Scheer (†2010, SPD-Politiker) im Kino-Dokumentarfilm Die 4. Revolution (2010).

Tatsächlich bremst der Siegeszug der erneuerbaren Energien die Preisentwicklung beim Strom: Zwischen 2000 und 2010 stieg der Strompreis für HaushaltskundInnen noch um 45 Prozent. Bis 2020 wird er nur noch um weitere 22 Prozent steigen. Und bis 2030 wird er wieder auf das Niveau von 2010 zurückgehen. Dann nämlich sind viele Wind- und Solaranlagen abgeschrieben, womit bloß noch Wartungskosten anfallen. Die Sonne schickt bekanntlich keine Rechnung.

"Dagegen werden noch tausende Generationen die Kosten der Endlagerung des Atommülls bezahlen. Da Atomkraftwerke wie in Neckarwestheim keine Haftpflichtversicherung haben, trägt diese die Allgemeinheit. 20 km um Neckarwestheim 2 leben über 850.000 Menschen, die im schlimmsten Fall mit dem Verlust ihrer Heimat bezahlen.", so Christoph Köble vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn, "Dieser Strompreis ist zu hoch!"

Schon heute profitieren Großverbraucher von der Energiewende: 2011 lag der Strompreis an der Strombörse am Spotmarkt noch bei 51,15 Euro pro Megawattstunde. In diesem Jahr sind es nur noch 40 Euro. Die EEG-Umlage bezahlen diese Konzerne nicht.

Nur die Förder-Kosten durch das EEG sind für jeden Stromverbraucher transparent. Insgesamt werden die bisherigen Förderungszusagen durch das EEG 200 Milliarden Euro kosten. Dadurch erhalten wir schon heute 25% unseres Stroms aus Erneuerbaren Energien. Alleine in die Steinkohle-Förderung sind zwischen 1970 und 2010 mehr als 288 Milliarden Euro geflossen. Diese wurde jedoch nicht auf der Stromrechnung transparent gemacht.

Im nächsten Jahr nimmt der Staat durch die EEG-Umlage 3,8 Milliarden Euro zusätzliche Mehrwertsteuer ein. "Das sollte mehr als ausreichend sein um die steigenden Strompreise für Harz-IV-Empfänger zu kompensieren.", erklärt Köble.

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Ein Zitat aus dieser Pressemitteilung wurde in der Heilbronner Stimme veröffentlicht:
12-08-25 - Hst - Titelseite - Deutsche zahlen zu viel für Strom