2. Fukushima-Jahrestag - Demo Neckarwestheim

Sa, 09.03.2013, 13 Uhr, Kirchheim/N., Bahnhof, Demo zum Atomkraftwerk Neckarwestheim

In Deutschland laufen noch neun Atomkraftwerke, die jeden Tag älter und störanfälliger werden. Sechs davon – so der Plan – werden erst zum Jahr 2022 abgeschaltet, drei am Anfang, drei am Ende – so auch Neckarwestheim 2 erst am 31.12.2022.

Dieses Jahr im Herbst sind Bundestagswahlen und die kommende Regierung muss darüber entscheiden, wie es atompolitisch weitergeht. Nach derzeitigem Stand würde in der nächsten Legislaturperiode nur ein einziger Reaktor stillgelegt, nämlich Ende 2015 das bayerische AKW Grafenrheinfeld.

Und das nennt sich dann Atomausstieg.

weiterlesen im Energiewende-Blog

Aber die für den 9. März geplanten großen Proteste zum 2. Fukushima-Jahrestag sind ein entscheidendes Datum: Wir wollen an diesem Tag ein Zeichen zu setzen, dass wir uns nicht zufrieden geben, so lange noch Atomkraftwerke in Betrieb sind.

Mobi-Materialien:
Unterstütze die Mobilisierung für die große Demo am 2. Fukushima-Jahrestag.
Flyer und Plakate (PDF-Download) können ab Montag, 06.02.2013 kostenlos im BUND-Büro, Lixstr. 8, abgeholt werden.

Spendenkonto:
Die Organisation der Demo kostet sehr viel Geld: Druck der Werbe-Materialien, Tontechnik-Miete, ... außerdem wollen wir wieder Brückenbanner über der Neckartalstraße aufhängen.
Wir freuen uns über Spenden - der BBMN ist als gemeinnützig anerkannt:

Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V.
VR-Bank Stromberg-Neckar eG
BLZ 604 91 430
Kontonummer 47 17 90 001
Stichwort „Energiewende Heilbronn“

Webseite:
www.endlich-abschalten.de

Aufruf:

Fukushima mahnt – jetzt handeln !

Die Atomkatastrophe von Fukushima jährt sich zum zweiten Mal. Von den zerstörten Reaktoren und von den dort gelagerten abgebrannten Brennelementen geht unvermindert eine große Gefahr aus.  Die Toten des Tsunami sind inzwischen begraben, die meisten Toten des mehrfachen Super-GAUs werden erst zukünftig zu betrauern sein. Fukushima tötet langsam, über Generationen. Radioaktive Kontaminationen sind in weiten Teilen Japans Alltag, nicht nur in den evakuierten Gebieten. Die Auswirkungen zeichnen sich ab: So werden schon jetzt vermehrt Schilddrüsenanomalien bei Kindern festgestellt.

Zwei Jahre nach dem Super-GAU in Japan mahnt Fukushima auch uns in Baden-Württemberg zum Handeln: Im dicht besiedelten Südwestdeutschland stehen die meisten Atomkraftwerke, dies- und jenseits der Grenzen. Nach einer Studie des Max-Planck-Instituts tragen wir hier das weltweit höchste Verstrahlungs-Risiko im Falle eines GAUs. Deshalb müssen wir hier bei uns anfangen: Neckarwestheim II und Philippsburg II sofort stilllegen. Das ist ein wichtiges Signal auch an unsere Nachbarländer.

Nicht nur Japan, sondern auch unsere Region ist ein Erdbebengebiet. 1978 wackelte in Albstadt der Boden durch ein Erdbeben mit der Stärke 5,7 auf der Richterskala . Falls ein vergleichbares Erdbeben in Neckarwestheim stattfinden würde, wäre der Reaktor dafür nicht ausgelegt, da Hohlräume im Untergrund zu vermuten sind. Die amtlichen Gutachten gehen hingegen von stabilem Felsgestein aus. Auch deshalb ist der Weiterbetrieb von Neckarwestheim nicht zu verantworten.

Die Erfahrungen in Fukushima machen eine Überarbeitung der Katastrophenschutzpläne notwendig. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz stellt fest, dass die bisherigen Notfall-Planungen in Deutschland nicht ausreichen. So muß die Evakuierung von deutlich größeren Gebieten (Radius zwischen 100 km und 170 km) vorbereitet werden. Aber keine der zuständigen Landesregierungen wird tätig.

Ein nuklearer Unfall z.B. in Neckarwestheim bedeutet die Unbewohnbarkeit großer Teile Baden-Württembergs. Wir fordern die Baden-Württembergische Landesregierung  auf, mit uns die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke umzusetzen. Das Interesse an einer Dividendenausschüttung der EnBW darf nicht die Energiepolitik des Landes dominieren !

Eine Allparteienkoalition versucht sich derzeit auf ein „ Endlagersuchgesetz“ zu einigen. Aber es wird über Generationen hinweg kein sicheres sogenanntes Endlager geben. Auch deshalb müssen die AKWs jetzt abgeschaltet werden. Sonst vergrößern wir Tonne um Tonne das unlösbare Atommüll-Problem für unsere Nachkommen.

Auch die Urananreicherung in Gronau, die Brennelementefertigung in Lingen und die Förderung der Atomforschung müssen umgehend gestoppt werden.

Die Landesregierung von Baden-Württemberg gibt dem „alten“ Zentralismus in der Energieversorgung Bestandsschutz und gesteht der EnBW eine tragende Rolle zu. Eine echte Energiewende basiert jedoch auf einer dezentralen und bürgernahen Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie. Energie ist  Daseinsvorsorge - sie gehört nicht in die Verfügungsgewalt einer gewinnorientierten Aktiengesellschaft.

Wir fordern:
Sofortausstieg aus der Atomkraft
Dezentrale Energiewende beschleunigen