2010-01-17 | Energiewende Heilbronn: Pokern um GKN I • Genossenschaftsgründung • Termine
Newsletter vom 17.01.2010 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
In diesem Newsletter:
• Pokern um GKN I • Vorbereitungen für Genossenschaftsgründung "BürgerEnergie Heilbronn-Franken" • Termine • Südwest Presse über Evakuierungaktion •
Hallo,
„Völlig undramatisch“ nennt Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) den Termin am 21. Januar im Kanzleramt. Geladen hat er die Chefs der vier großen Energieversorger, sowie die Staatssekretär/innen aus Wirtschafts- und Umweltministerium. Offiziell will die Runde am kommenden Donnerstag lediglich über "technische" Fragen im Zusammenhang mit dem Atomkonsens sprechen. BeobachterInnen der Debatte wissen jedoch genau: Die Energiebosse reisen sicher nicht nach Berlin, um mit Herrn Pofalla und den Staatssekretär/innen einen Kaffeeplausch zu halten.
Vor allem was die ältesten Atomkraftwerke angeht, dürften die Betreiber RWE und EnBW das Wort „undramatisch“ wohl kaum im Mund führen. Denn sie sitzen auf glühenden Kohlen: Ihre Altmeiler in Biblis, respektive Neckarwestheim stehen in den nächsten Monaten laut Atomkonsens zur Abschaltung an – ein Milliardenverlust, falls die Regierung das nicht mit Ausnahmegenehmigungen verhindert. (bei campact! weiterlesen)
Wir haben schon getagt und wissen Bescheid:
Die Berliner Pokerrunde um die Laufzeitverlängerung wurde kurzfristig nach Heilbronn verlegt. Am Donnerstag dem 21.1. treffen sich zwischen 12:00 und ca. 12:30 Uhr die Vertreter der vier großen Stromkonzerne mit der Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel mitten auf dem Heilbronner Kiliansplatz.
Das geht so:
Unser Spieltisch ist ein Atommüllfass und wir Spieler sind jeweils die 4 Stromkonzerne, die Parteienvertreter und die Bundeskanzlerin. Dem Anlass angemessen tragen wir Anzüge, weiße Hemden und Krawatten und auf den Rücken kleben wir uns jeweils das Logo des Konzerns / der Partei und tragen Masken der Spitzentreffen-Teilnehmer. Außerdem spielen wir mit großen Karten, auf den steht dann was es zu verhandeln gibt: Laufzeitverlängerung, Atommüll-Lagerung, Hermes-Bürgschaften, etc... - vielleicht hängt uns auch das viele verdiente Geld aus den Taschen?
Informationsveranstaltung Rechtsform "Genossenschaft" /
BürgerEnergie Heilbronn-Franken Genossenschaft
26.01.2010, 20:00 Uhr, Haus des Handwerks, Heilbronn
das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn plant die Gründung einer BürgerEnergie Genossenschaft um auch auf diesem Weg die Energiewende aktiv voranzutreiben. Wir suchen aktive Mitstreiter die uns vor und nach der Genossenschaftsgründung unterstützen.
Im Rahmen unserer Vorbereitungen stellt Herr Dr. Groß vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V. am 26.01.2010 im Haus des Handwerks in Heilbronn ab 20:00 Uhr die Energiegenossenschaft als zukunftssichere und demokratische Rechtsform vor und steht uns zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
Auf eine rege Teilnahme freuen wir uns und bitten um eine kurze Anmeldung: Kontaktformular
Weitere Termine:
20.01.: Vortrag: Versorgungssicherheit trotz Atomausstieg, Kirchheim am Neckar • 31.01.: Stromanbieter-Wechel-Party: Schöpfung bewahren - ganz bequem, Kraichtal-Münzesheim • 07.02.: Sonntagsspaziergang Neckarwestheim • 17.02.: Treffen des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
Alle Details zu den Terminen wie immer auf Energiewende-HN.de
Die Südwest Presse hat unsere Evakuierungs-Aktion nocheinmal in einem Artikel aufgegriffen und auf Schwäbisch Hall und Gaildorf übertragen:
Die Flüchtlingswelle rollte mit dem Zug im Nürtinger Bahnhof ein: 4100 Menschen aus dem Heilbronner Stadtteil Horkheim, die einen mit Hamsterkäfig, die anderen im Bademantel und mit Rasierschaum im Gesicht. Nürtingens Oberbürgermeister begrüßte die "Atomflüchtlinge" und appellierte an seine Bürger, sie aufzunehmen, weil auch sie sich doch stets gegen Atomenergie engagiert hätten.
Das Szenario ist eine "Übung". Eine Gruppe von Kernkraftgegnern hatte nämlich im Kleinen durchgespielt, was laut den Plänen des Stuttgarter Regierungspräsidiums eigentlich gar nicht lustig wäre: Die Evakuierung einer Zehn-Kilometer-Zone im Umkreis des Großkernkraftwerks Neckarwestheim bei einem "Größten Anzunehmenden Unfall" in demselben. In einem solchen Fall müsste sich auch Schwäbisch Hall für eine Flüchtlingswelle rüsten. 11100 Einwohner von Lauffen am Neckar sollen mitsamt ihren Nutztieren hier unterkommen - und für ihre Flucht die Autobahn nehmen. Dasselbe auch in Gaildorf: Die Parkschule und die Sporthallen sind für die Unterbringung von 4100 Talheimern vorgesehen.
Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter: Kontakt
Bis bald und viele Grüße
Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
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Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).