2018-09-23 | Energiewende Heilbronn: Hambi bleibt! Bus zur Demo am 6.10. • Atomkraftwerk mit Stopfen retten?

Newsletter vom 23.09.2018 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

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• Hambi bleibt! Bus zur Demo am 6.10.
• Atomkraftwerk mit Stopfen retten?
• anbieteRWEchsel
• Badewannen-Kurve
• Dampferzeuger abgenutzt
• Brandschutzklappen unsicher
• Öffentlichkeitsbeteiligung Deponie Salzbergwerk
• Verkehrsbelastung der nördlichen Innenstadt
• Solarauto SION kommt nach Heilbronn
• Wir haben beim Stadtradeln gewonnen!


Hallo,

"Es geht um mehr als ein paar Bäume"

Zerstörtes Solarpanel

Ein zerstöres Solarpanel im Hambacher Forst steht symbolisch für den Konflikt um die Braunkohle. Quelle: Twitter-Nutzer "oekofuzzi"

Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig, dass erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windkraft in Kombination mit Speichern problemlos in der Lage sind, eine vollständig kohlendioxidfreie und sichere Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten. Und durch die signifikanten Kostensenkungen der Solar- und Windkraft in den letzten Jahren wäre dieser Umbau auch ohne Weiteres bezahlbar. Wollen wir das Pariser Klimaschutzabkommen wirklich einhalten, müssten wir aber schon zwischen den Jahren 2025 und 2030 aus der Kohleverbrennung in Deutschland aussteigen.

RWE kämpft ums Überleben

Die für einen erfolgreichen Klimaschutz nötige schnelle Energiewende würde aber massive Veränderungen nach sich ziehen. Unternehmen wie RWE wären vermutlich nicht überlebensfähig. Dafür würden andere Unternehmen, die rechtzeitig auf erneuerbare Energien gesetzt haben, die Lücke füllen. Doch der Einfluss von RWE auf die Politik ist zu groß, um das zuzulassen.

Um den Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke nicht durch ein zu hohes Aufkommen an Solar- und Windstrom zu gefährden, wurde der Zubau an Photovoltaikanlagen in Deutschland bereits zwischen 2012 und 2015 auf ein Viertel reduziert. Rund 80.000 Arbeitsplätze wurden seitdem in der deutschen Solarbranche vernichtet. In China sind im gleichen Zeitraum dort über 200.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Um einen Arbeitsplatz in der Braunkohle zu erhalten, hat die Politik vier Arbeitsplätze in der Solarenergiebranche geopfert. Ein ähnlicher Kahlschlag droht nun in der Windenergiebranche.

Der Protest im Hambacher Forst richtet sich genau gegen diese Fehlentwicklungen, die den Bruch internationaler Klimaschutzabkommen und damit auch die Zerstörung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen zulassen und stattdessen die wirtschaftlichen Interessen eines großen Konzerns schützen. Die Politik ist aber zu feige, um das zuzugeben und schiebt stattdessen den fehlenden Brandschutz vor.

Wer Kinder hat und nicht die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen verantworten möchte, sollte jetzt aufstehen und sich gegen diese Politik zur Wehr setzen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten.

Aus einem Gastbeitrag von Prof. Volker Quaschning "Es geht um mehr als ein paar Bäume"


Wald Retten Demo

Wald Retten: Raus in die Natur!

Bus zur Hambibleibt-Demo hält in Neckarsulm

BUND, campact!, Greenpeace, NaturFreunde und die lokale Initiative Buirer fuir Buir
rufen gemeinsam zu einer großen Demo unter dem Motto "Wald retten - Kohle Stoppen" auf.
Am Samstag 6. Oktober geht es um 12 Uhr zum Hambacher Wald.

Der BUND organisiert Busse aus Baden-Württemberg. Voraussichtlich wird ein Bus in Neckarsulm am P+R-Parkplatz direkt an der A6 in der Heilbronner Straße halten und Zusteigende von hier mitnehmen.

Die Demo wurde aufgrund der aktuellen Ereignisse kurzfristig vorverlegt, daher ist die Bus-Organisation noch nicht ganz endgültig. Voraussichtlich kostet die Fahrt aber unter 50€. Wir sammeln alle Interessierten am Zustieg in Neckarsulm.


Wald retten: Vom Sofa aus? Geht auch!

Unsere Bürger-Energie-Genossenschaft EnerGeno produziert Ökostrom für über 4.900 Haushalte.

Für jeden neuen Stromkunden der Bürgerwerke bis zum 15.10.2018 wird ein Baum in NRW gepflanzt!


Badewannen-Kurve

Hast Du schon einmal von der „Badewannenkurve“ gehört? Sie wird zur Beschreibung der Zuverlässigkeit in der Technik benutzt. Die Kurve, die entsteht, wenn man die Ausfallrate von technischen Geräten und Systemen abhängig von ihrer Lebensdauer darstellt, ähnelt dem Querschnitt einer Badewanne. Am Anfang und am Ende des Lebenszyklus eines technischen Systems ist die Störfallrate besonders hoch – dazwischen über lange Zeit relativ niedrig.

Zwei aktuelle Ereignisse zeigen: Die uralten Atomkraftwerke, die in Deutschland immernoch und nach Regierungsplänen noch bis Ende 2022 Strom erzeugen sind längst am Ende der Badewannenkurve angekommen.


GKN-Revision - Dampferzeuger-Heizrohre abgenutzt

Das Umweltministerium verharmlost wie immer in seiner Pressemitteilung die aktuellen, schwerwiegenden Probleme in Necharwestheim. Beschreibt diese aber anders als die EnBW in deren Pressemitteilung.

(Hervorhebungen durch uns)

Pressemitteilung des Umweltministeriums (Aufsichtsbehörde):

"Im Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II, wurden im Rahmen der zurzeit laufenden Revision vom Betreiber Wirbelstromprüfungen an den Heizrohren der Dampferzeuger durchgeführt. In zwei Dampferzeugern wurden dabei bei einer größeren Anzahl von Heizrohren rissartige Wanddickenschwächungen in Umlaufrichtung festgestellt, die von der Sekundärseite ausgehen."

Die Mitteilung der EnBW:

"Während der Revision von Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) – also bei abgeschalteter Anlage – sind im Zuge einer geplanten Prüfung in Dampferzeugern Wanddickenschwächungen an einzelnen Heizrohren festgestellt worden."

Die Revision des Atomkraftwerks Neckarwestheim II läuft seit 31.08.2018. Dafür ist das AKW abgeschaltet. Statt rund einem Monat wird der Block nun laut EnBW voraussichtlich bis Mitte November 2018 abgeschaltet bleiben. Dies beweist mal wieder: Atomkraftwerke sind für eine sichere Energieversorgung nicht notwendig.

Das Umweltministerium hat der Heilbronner Stimme erzählt: "Alle Rohre mit rissartigen Befunden würden mit Stopfen verschlossen."
Ist ja auch nur ein Atomkraftwerk...


Correctiv-Recherche zu Brandschutzklappen in Atomkraftwerken

Correctiv.org ist das erste gemeinnützige Recherchezentrum im deutschsprachigen Raum. Correctiv.org recherchiert langfristig zu Themen, die für die Entwicklung unserer Gesellschaft wichtig sind. Correctiv.org finanziert sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge von Bürgerinnen und Bürgern sowie durch Zuwendungen von Stiftungen. Seine Recherchen und Geschichten reicht correctiv.org in Kooperationen an Zeitungen und Zeitschriften, an Radio- und Fernsehsender weiter.

Eine aktuelle Recherche gibt spannende und besorgniserregende Einblicke in Deutsche Atomkraftwerke sowie das ungute Zusammenspiel von Atom-Konzernen und den Aufsichtbehörden:

Deutsche Atomkraftwerke haben ein Sicherheitsproblem: ihre Brandschutzklappen sind Jahrzehnte alt. Unterlagen aus dem Inneren des französischen Atomgiganten EDF zeigen, mit welchen Tricks Betreiber die erlaubten Grenzwerte einfach selbst ändern. Und wie Aufsichtsbehörden alles absegnen – auch in Deutschland. Dies ist auch die Geschichte zweier Whistleblower, die vergebens warnen. Eine gemeinsame Recherche mit dem RTL Nachtjournal und Mediapart.


Öffentlichkeitsbeteiligung Deponie Salzbergwerk

Seit wir zusammen mit dem BUND aufgedeckt haben, dass im Salzbergwerk unter uns jahrelang radioaktive Abfälle eingelagert werden, nehmen es die Salzwerke viel ernster die Öffentlichkeit zu beruhigen, wenn es um einen der "giftigsten Orte Deutschlands" (WDR-Wissenschaftssendung 'quarks', Sendetermin: 2. Juli 2013) geht.

Da die SWS die Genehmigung für eine weitere Verfüllung unter Heilbronn beantragt haben wurde jetzt sogar extra ein teures Mediations-Unternehmen beauftragt. Versprochen wird "modernes Konfliktmanagement".

Auf der modernen Webseite www.salzwerke-dialog.de kann man seine Adresse abgeben und darf dann zu einer Dialogveranstaltung zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung ins Bergwerk kommen. Warum für eine "moderne" Veranstaltung Eintrittskarten per Post verschickt werden müssen und daher die komplette Privat-Adressen aller Teilnehmer an die Salzwerke weitergegeben werden müssen?

Als das Landesbergamt in Kochendorf vor Jahren wegen akuter Einsturzgefahr die Verfüllung angeordnet hatte, hat der BUND mehrfach Bauschutt als Material vorgschlagen. Die SWS hat das damals abgelehnt. Für Bauschutt wird halt deutlich weniger bezahlt als für Sondermüll. Fragt sich - warum will sie das jetzt im - vermeintlich etwas stabileren - Bergwerk Heilbronn tun? Sind die Kammern so einsturzgefährdet? Oder geht es in Wirklichkeit um freigemessenen Bauschutt vom GKN?

SWS-Bergwerksingenieur Mathey stellte im Heilbronner-Stimme-Artikel gleich klar:
"Auch dort wird kein radioaktiver Abfall eingelagert."
Auch in der Vergangenheit war immer alles "sauber" freigemessen...


Lebenswerte Innenstadt statt Verkehrschaos – Verkehrsbelastung der nördlichen Innenstadt reduzieren!

Unter diesem Titel läuft seit dem 1.September eine öffentliche Umfrage und Petition von Bewohnern des Gebietes, gerichtete an die Stadtverwaltung und  den Gemeinderat Heilbronns.


Der "SION" vom Münchner Startup-Unternehmen SONO Motors kommt am 29. und 30.09. zum Probefahren nach Heilbronn!

SION


Wir haben beim Stadtradeln gewonnen!

Wir haben in der Stadt Heilbronn mit unserem Team "Aktive Freunde der Energiewende/EnerGeno" beim diesjährigen Stadtradeln kräftig in die Pedale getreten und belegen den ersten Platz in der Kategorie „Fahrradaktivstes Team mit den meisten Kilometern“!

Vielen Dank allen Teammitgliedern für euren Einsatz!


EnergiewendeNächstes Energiewende-Treffen im November

Wer sich mit uns zusammen freundschaftlich, aktiv und kreativ gegen Atomkraft, Kohlekraft und Fracking und für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzen möchte ist gerne willkommen: Das nächste Treffen findet am Mittwoch 14.11.2018 ab 19:30 Uhr im Sozialen Zentrum Käthe, Wollhausstraße 49, Heilbronn statt.


Spenden

Wir freuen uns auch über Spenden auf unser Energiewende-HN-Konto:

Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V.
Stichwort „Energiewende Heilbronn“
VR-Bank Stromberg-Neckar eG
IBAN DE04 6049 1430 0471 7900 01
BIC GENODES1VBB

Spenden mit diesem Stichwort kommen direkt der Arbeit des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn zugute. Die Gemeinnützigkeit unseres Dachverbands BBMN e.V. im Sinne des Umweltschutzes ist anerkannt. Die Spenden sind steuer­ab­zugs­fähig.

Vielen Dank!


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Sonnige Grüße

Daniel vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
 


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Diese E-Mail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).