2021-03-04 | Energiewende Heilbronn: SWR meldet ehemaliger Bundes-Atomaufseher fordert Neckarwestheim II sofort abschalten • 7.3. Demo

Newsletter vom 04.03.2021 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

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  • Heute SWR-Exklusivbericht: ehemaliger Bundes-Atomaufseher fordert Neckarwestheim II sofort abzuschalten
  • 7.3. Demo zum AKW Neckarwestheim
    - Hygiene-Konzept
    - Virtuelle-Teilnahme
  • Spenden
  • Energiewende-Telko statt -Treffen

Hallo ###RECIPIENT_NAME###,

der SWR berichtet heute exklusiv von einem neuen Gutachten des ehemaligen Leiters der Abteilung "Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen" im Bundesumweltministerium (Bundes-Atomaufsicht), Dieter Majer.

Sicherheitsrisiko beim Kernkraftwerk Neckarwestheim?

MÖGLICHE GEFAHREN DURCH KERNKRAFTWERK
Leck oder Bruch? Gutachter fordert, Neckarwestheim II abzuschalten
von NICK SCHADER

Bis Ende kommenden Jahres soll das Kernkraftwerk Neckarwestheim II noch Strom erzeugen. Doch nun warnt ein namhafter Gutachter: Das 32 Jahre alte Kraftwerk sei unsicher, es könne jederzeit zu einem schweren Unfall kommen. Dem SWR liegen seine Angaben exklusiv vor.

Schon vor zwei Jahren kam bei Routineuntersuchungen in Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) heraus, dass es an Rohren, die radioaktives Wasser enthalten, Korrosion und Risse gibt. Das Umweltministerium kam nach Prüfung zum Ergebnis: keine Sicherheitsbedenken. Denn falls diese Rohre wirklich kaputt gingen, dann gebe es zuerst ein winzig kleines Leck, aus dem radioaktives Wasser austreten würde. Dies aber würden Sensoren erkennen und das Kraftwerk könne kontrolliert abgeschaltet werden.

Gutachter: Spezielle Art der Korrosion in Neckarwestheim

Doch genau dieser Einschätzung widerspricht der ehemalige Leiter der Abteilung "Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen" im Bundesumweltministerium, Dieter Majer. Die Schäden an den Rohren, die radioaktives und unter extrem hohen Druck stehendes Wasser führen, seien schon 2018 als sogenannte "interkristalline Spannungsrisskorrosion" eingeschätzt worden. Diese sehr spezielle Art der Korrosion trete nur auf, "wenn drei bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, die in Neckarwestheim gegeben waren", erklärt Majer.

Zunächst habe man geglaubt, solche Bedingungen treten dort nicht auf. Aber Majer betont, dass durch Materialeintragung in den Dampferzeugern eben doch Bedingungen entstanden seien, die dazu geführt hätten, dass das Wasser nicht mehr chemisch neutral ist, sondern einen sauren Zustand angenommen hat. "Salzsäure und ähnliches - ist in diese Dampferzeuger eingetragen worden und dies hat zu dieser Spannungsrisskorrosion geführt". Und eben diese Spannungsrisskorrosion sei dadurch gekennzeichnet, dass es keine Möglichkeit gibt, vorherzusagen wann ein Rohr tatsächlich zu brechen droht.

Rohrbruch könnte zu schwerem Zwischenfall führen

Aus solch einem Rohrbruch könnte sich dann ein schwerer Zwischenfall entwickeln, bei dem auch größere Mengen Radioaktivität in die Umwelt geraten könnten. Dieter Majer fordert daher, Neckarwestheim II sofort abzuschalten. Hinter dieser Forderung steht auch die "Bürgerinitiative Ausgestrahlt". Sie hatte das Gutachten beim Kraftwerksexperten Majer in Auftrag gegeben.

Umweltministerium widerspricht Gutachter

Das baden-württembergische Umweltministerium widerspricht auf SWR-Nachfrage schriftlich: Man habe die Rohre nach Vorgabe der Gesetze geprüft und sie seien sicher - Zitat: "Für die Nachweisführung zur Integrität der Dampferzeuger-Heizrohre ist das untergesetzliche kerntechnische Regelwerk, das den Stand von Wissenschaft und Technik abbildet, heranzuziehen. Die vorgelegten Nachweise wurden entsprechend den Vorgaben des o.g. kerntechnischen Regelwerks erstellt."

Besteht Handlungsbedarf in Neckarwestheim?

Doch der pensionierte Kraftwerksexperte Majer sieht Handlungsbedarf: Das Umweltministerium stütze sich auf Gutachten, die aber alle nicht nachgewiesen hätten, dass die "Voraussetzung der Kerntechnischen Regeln" gegeben sind, also die Sicherheit garantiert ist. Es sei eben nicht erwiesen, dass die beschädigten Rohre ihre Altersschwäche zunächst per kleinen Lecks erkennen ließen, bevor es einen plötzlichen Bruch geben würde.

Majer warnt eindringlich: "Wenn wir einen totalen Rohrabriss haben, dann haben wir einen massiven Übertritt vom Primärkreis, der hoch radioaktiv ist, zum Sekundärkreis, der nicht radioaktiv sein darf, weil von dort nach außen Öffnungen bestehen."

Wir haben dazu heute eine Pressemitteilung veröffentlicht:

.ausgestrahlt – gemeinsam gegen Atomenergie
Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN)

Hamburg/Neckarwestheim, den 04.03.2021

Gemeinsame Presseerklärung

Nachhaltigkeitstag

Ehemaliger Bundes-Atomaufseher bestätigt akute Atom-Gefahr in Neckarwestheim
Haben die Grünen aus Fukushima nichts gelernt?

Zur aktuellen SWR-Meldung zur Gefahr eines schweren Atomunfalls im AKW Neckarwestheim durch jederzeit mögliche Brüche rissiger Rohre erklären Franz Wagner vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) und Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Vor ziemlich genau zehn Jahren bildeten 60.000 Menschen eine kilometerlange Menschenkette vom AKW Neckarwestheim bis nach Stuttgart und forderten die Abschaltung der Atomkraftwerke. Die massiven Anti-Atom-Proteste in Folge des Super-GAUs in Fukushima trugen ihren Teil dazu bei, die erste grüne Landesregierung in Baden-Württemberg an die Macht zu bringen. Dass ausgerechnet ein grün geführtes Umweltministerium in Stuttgart nun die akute Gefahr im AKW Neckarwestheim seit Jahren ignoriert, ist bestürzend.

Auch im japanischen Fukushima waren die Gefahren und die Sicherheitsdefizite des AKW lange bekannt. Betreiber und Aufsichtsbehörden haben sie aber ignoriert – bis es schließlich zur Katastrophe kam. In Neckarwestheim hat nun auch noch einer der ehemals höchsten Atomaufseher im Bundesumweltministerium die akute Gefahr eines schweren Unfalls, vor der wir seit Jahren warnen, bestätigt. Was muss noch passieren, bis die grün geführte Landesregierung endlich die Reißleine zieht und den Rissreaktor stilllegt?

Die Grünen haben 2011 öffentlich beteuert, sie würden weiterhin für ein schnelleres Abschalten der noch verbliebenen AKW eintreten. In Baden-Württemberg, wo sie seit zehn Jahren regieren, ist davon nichts zu spüren. Selbst einen Reaktor, in dem sich seit Jahren immer neue, gefährliche Risse bilden, will die grüne Landesregierung auf Teufel komm raus bis zum letztmöglichen Termin am Netz halten. Wir fordern, die geltenden Sicherheitsvorschriften einzuhalten und den Riss-Reaktor Neckarwestheim umgehend stillzulegen.“

Der alarmierende Bericht des SWR ist ein Grund mehr am Sonntag auf die Straße zu gehen und gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke auf die Straße zu gehen!

10 Jahre Fukushima

am 11. März 2021 ist der 10. Jahrestag des dreifachen Super-GAUs in Fukushima. Bis heute sind die strahlenden Reaktoren eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit, täglich tritt weitere Radioaktivität aus. Trotzdem sollen dort olympische Wettkämpfe stattfinden. Die japanische Regierung will eine unverantwortliche Verklappung von über 1 Million Tonnen an radioaktiv-kontaminiertem Kühlwasser in den Pazifik durchführen.

Klimaschutz nur durch Energiewende möglich!

Atom- wie Kohlekraftwerke, sind gesundheits- und klimaschädlich. Die bisherige dezentrale Energiewende bei der Stromerzeugung wird seit 2017 mit neuen Vorschriften abgewürgt. Ausschreibungszwang und jährlich gedeckelte Zubau-Korridore verhindern die weitere Energiewende.

Protest ist angesagt!

Sonntag, 7. März 2021, 13 Uhr
Start: Bahnhof Kirchheim am Neckar
Demo zum Atomkraftwerk Neckarwestheim

Nachhaltigkeitstag

Da dieses Jahr fast nur online für die Demo geworben werden kann sind wir um so mehr auf eure Mithilfe angewiesen. Bitte leitet diesen Newsletter an Freunde und Bekannte weiter, teilt unsere Facebook- und Instagram-Beiträge und erzählt auch persönlich von der Demo. Vielen Dank für euer Engagement!

Die Demonstration findet unter Einhaltung der Corona-Regeln statt:

ABSTAND - ANSTAND - ABSCHALTEN
Infektionsschutz-Konzept der Fukushima-Demonstration am 07.03.2021

Eine große Demonstration in Zeiten einer Pandemie - geht das? Wir meinen: ja. Dann, wenn wir gemeinsam, Veranstaltende und Teilnehmende, solidarisch und verantwortungsvoll handeln. Indem wir nicht locker lassen, für eine Abschaffung der Atomkraft zu arbeiten und zu demonstrieren, beweisen wir Verantwortung.

Aus gleicher Verantwortung möchten wir erreichen, dass aus der Demonstration keine Infektions-Ausbreitung entsteht. Dabei hilft es ganz besonders, dass die Demonstration an der frischen Luft stattfindet. Aber das reicht nicht aus.

Für die Demonstration gelten die Corona-Regeln. D.h. bringt bitte eine Maske mit und haltet Abstand zu nicht in Eurem Haushalt lebenden Teilnehmenden.

Bitte lest euch vor der Teilnahme unser Hygiene-Konzept durch: Hier online

Aus der Ferne mitdemonstrieren?

Protest passiert zuallererst persönlich und vor Ort. Deshalb kommen wir in Neckarwestheim direkt vor den AKW zusammen. Leider können nicht alle, die es möchten, persönlich zur Demo kommen, Gründe kann es viele geben, dieses Jahr vielleicht auch die Sorge um den Infektionsschutz.

Unsere Bitte an alle, die nicht kommen können: schickt uns ein Zeichen Eurer Unterstützung, per Mail oder per Fax, das wir vor dem AKW zeigen können. Dazu haben wir Vorlagen vorbereitet die ihr mit Eurem Vornamen und Eurem Wohnort ausfüllen könnt, gerne auch eine kurze Botschaft dazu, dann abspeichern und uns per Mail schicken.

Wir drucken Euer Zeichen der Unterstützung dann auf farbigem Papier aus.

Die Vorlagen und wie uns eure Botschaft erreicht findet ihr hier online


Wir freuen uns über Spenden für unsere Aktivitäten:

Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V.
Stichwort „Energiewende Heilbronn“
VR-Bank Stromberg-Neckar eG
IBAN DE04 6049 1430 0471 7900 01
BIC GENODES1VBB

Spenden mit diesem Stichwort kommen direkt der Arbeit des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn zugute. Die Gemeinnützigkeit unseres Dachverbands BBMN e.V. im Sinne des Umweltschutzes ist anerkannt. Die Spenden sind steuer­ab­zugs­fähig.

Vielen Dank!

Fukushima-Demo

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Energiewende

Energiewende-Treffen als Telko

Unser nächstes offenes Treffen findet am 10.03.2021 um 19:30 Uhr statt. Da Treffen nicht angesagt sind gibt es eine Telefonkonferenz. Wer die Einwahldaten will, bitte einfach kurz per E-Mail bei uns melden. Danke!


Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter und unseren Aktivitäten

Sonnige Grüße

Daniel vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn