2010-11-13 | Energiewende Heilbronn: Die 4. Revolution • Castor • Konzessionsverträge
Newsletter vom 13.11.2010 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
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Die 4. Revolution • Castor • Termine • Konzessionsverträge
Hallo,
zum Gedenken an Hermann Scheer, den Wegbereiter der 4. industriellen Revolution, der am 14. Oktober 2010 im Alter von 66 Jahren verstorben ist, zeigen wir am 14.11. um 16 Uhr im Universum-Arthaus-Kino Heilbronn noch einmal den Dokumentarfilm "DIE 4. REVOLUTION - EnergyAutonomy".
Vor Filmbeginn gibt es eine kurze Einführung in Zahlen, Daten, Fakten aus Scheers letztem Buch "Der energetische Imperativ". - Im Anschluss an den Film "Infos, Gebäck und Tee gegen AKW".
Der Dokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy von Regisseur Carl-A. Fechner steht für eine mitreißende Vision: Eine Welt-Gemeinschaft, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist ist – für jeden erreichbar, bezahlbar und sauber. Eine globale Umstrukturierung, die Machtverhältnisse neu ordnet und Kapital gerechter verteilt, könnte jetzt beginnen. Wir müssen es nur tun!
"Ohne es je für möglich gehalten zu haben, ist unser Kinodokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION - EnergyAutonomy zu einer Hommage an unseren Freund Hermann Scheer geworden.", so Fechner.
Weitere Informationen: www.energyautonomy.org und www.4-revolution.de
Am Samstag fand mit 50.000 Menschen die bisher größte Kungebung gegen Castor-Transporte im Wendland statt. 400 Busse - auch aus Heilbronn, unzählige PKW, 20 Transfer-Busse von den Bahnhöfen - die Straßen im Landkreis Lüchow-Dannenberg waren voll. Für manche war es mühselig, weil die Wege vom Bus zur Demonstration lang waren und es schwierig war, den Bus wieder zu finden. Die Anti-AKW-Bewegung zeigte, dass sie nicht nur in Berlin zusammen kommt, sondern auch im Wendland.
Auch in Berg an der Deutsch-Französischen Grenze fand eine große Demonstration und Gleisblockade mit 1276 Teilnehmern statt. Es war das erste Mal, dass so viele Menschen mit einer entschlossenen Auftaktblockade im Südwesten den Castor empfangen haben. Erstmals wurde der Castor-Transport wegen solche einer Aktion umgeleitet. Bericht beim Aktionsbündnis Castor-Widerstand Neckarwestheim
Vielen Dank an Alle die dabei waren!
Diese Demonstrationen setzten die Reihe von Massenprotesten gegen Atomenergie fort. Bei den Castor-Protesten geht es nicht nur um Atommüll, es geht darum, dass die Regierung umdreht und dass Atomkraftwerke abgeschaltet werden.
Der Unmut über die unverantwortliche Regierungspolitik ist so groß, dass Tausende noch einen Schritt weiter gehen und sich dem Castor-Transport in den Weg stellen. Manche Zeitungen berichten von Gewalt durch Demonstranten. Tatsächlich ist der Protest geprägt von einer sehr entschlossenen Gewaltfreiheit. Dabei gibt es Aktivitäten, die gegen Gesetze verstoßen, und es gibt Aktivitäten, die sich vollständig im legalen Rahmen bewegen.
Die Proteste sollen der Regierung zeigen, dass sie es ist, die diesen Konflikt schürt. Und dass Atomkraft nur Ärger macht. Schwarz-Gelb will faktisch unendlich weiter Atommüll produzierien - dabei gibt es keine Möglichkeit, den noch Generationen strahlenden Müll sicher zu lagern. Zudem birgt jeder Transport ein besonderes Risko.
Chronologische Meldungen vom Castor-Transport gibt es im taz-Ticker und im CastorTicker auf www.castorticker.de
Atomkraft tötet Menschen - jeden Tag.
Keine Kompromisse - Energiewende jetzt!
Die Polizeigewerkschaft GDP kritisiert die Regierung und spricht von einer politischen Irrfahrt. Die Polizei sehe sich immer mehr als Erfüllungsgehilfe zum politischen Machterhalt, sagte GDP-Chef Konrad Freiberg gegenüber der Nachrichtenagentur reuters. "Es war ein politischer Fehler den mühsam errungenen Atomkonsens aufzukündigen." Zudem sei die Polizei in den vergangenen Jahren personell geschwächt worden. "Ich fordere die Bundesregierung und die Länder auf, diese fatalen Irrfahrten zu korrigieren." Ein Einsatz in dieser Größenordnung müsse einmalig bleiben. (rtr) (Quelle: taz-Ticker 09.11.2010, 12:19 Uhr)
Der Castor von Cadarache nach Lubmin bei Greifswald startet vermutlich am 21.12. Eine Auftaktdemo in Greifswald findet am 18.12. um 13 Uhr statt. Die Bewegung in Mecklenburg Vorpommern hofft auf die Solidarität aus dem ganzen Land. Nach Lubmin kommen auch strahlende Teile vom Rückbau des Atomkraftwerkes Obrigheim.
Ein weiterer Transport, den wir aus Karlsruhe im Frühjahr erwarten, hat bisher nur eine Genehmigung bis 13.12., unser bisheriger Informationsstand ist aber der, dass das vermutlich nicht bis dahin gelingt, sondern auf nächstes Jahr verschoben wird. Es könnte aber durchaus auch früher losgehen.
Ein Hinweis darauf könnte die Verschiebung eines ursprünglich für den 12.12. in Rostock geplanten Fußballspiels sein. "Grund sind fehlende Sicherheitskräfte, weil die Polizei an diesem Wochenende einen Castor-Transport absichern muss." (Ostthüringer Zeitung)
Infos zu den Lubmin/Greifswald-Castoren: lubmin-nixda.de • contrAtom.de
Beide Routen könnten auch wieder über Heilbronn oder alternativ Mannheim führen.
Weitere Termine:
16.11.: EnerGeno-Stammtisch für Mitglieder und Interessenten, Heilbronn • 16.11.: Ringvorlesung: Intelligente Energieversorgung von morgen, HHN • 16.11.: Konzessionsverträge - Wer bringt den Strom in unsere Dosen?, Besigheim • 18.11.: Vortrag Michael Sladek, Ingersheim • 21.11.: Sonntagsspaziergang, Biblis • 24.11.: BBMN Treffpunkt Anti-Atom, Kirchheim • 05.12.: Sonntagsspaziergang, Neckarwestheim • 08.12.: Energiewende-Treffen • 11.12.: Bürgerliche Evakuierungsübung von Lauffen nach Schwäbisch Hall (geplant)
Alle Details zu den Terminen wie immer auf Energiewende-HN.de
Der nächste EnerGeno-Stammtisch findet am 16.11.2010 - ab 20:00 Uhr im Barfüßer (Allee gegenüber der Harmonie) statt.
Ein zwangloses und gemütliches Treffen zu dem alle Genossinnen, Genossen und Interessenten der EnerGeno herzlich eingeladen sind. Mindestens einer der EnerGeno-Vorstände wird dort anwesend sein und es können natürlich alle Fragen zur EnerGeno ausführlich diskutiert werden. www.eghf.de
Die Neuvergabe der Strom-Netz-Konzessionsverträge steht in sehr vielen Gemeinden Baden-Württembergs in den nächsten Jahren an. Mit den Netz-Konzessionen vergibt die Kommune das Recht in der Gemeinde das Stromnetz zu betreiben. Diese Verträge laufen häufig über 20 Jahre. Danach kann sich die Gemeinde aber auch dazu entscheiden das Netz selbst zurück zu kaufen an eine andere Firma zu vergeben.
Auch wir in Heilbronn sind direkt von diesem Thema betroffen, da unser Strom-Konzessionsvertrag 2013 ausläuft und die Neuvergabe 2 Jahre vor der Neuvergabe öffentlich ausgeschrieben werden muss. Zusätzliche Brisanz gewinnt das Thema in Heilbronn durch den aktuellen Auftrag des Gemeinderates an die Verwaltung eine engere Verflechtung der kommunalen Stadtwerke mit der EnBW (EnBW – ZEAG – NHF) und damit indirekt mit dem aktuellen Netzbetreiber vorzubereiten.
Davon betroffen sind als Entscheidungsgremium direkt alle Gemeinderäte aber auch alle Bürger der Stadt Heilbronn. Das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn möchte im Vorfeld einer Entscheidung frühzeitig eine offene Diskussion in Heilbronn anregen.
Wer bringt den Strom in unsere Dosen?
Unter diesem titel findet am 16.11. in Besigheim eine Informationsveranstaltung zu dem Thema Konzessionsverträge - eine Chance für die Energiewende statt.
Referenten:
Barbara Kern Stuttgarter Stadtwerke-Initiative und Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Menzel Energie- und Umweltmanager, Stadt- und Kreisrat Esslingen, Konzessionsbeauftragter der Grünen BW.
16.11.2010, 19:30 Uhr, alte Kelter (Vereinssaal), Besigheim
Wir engagieren uns zusammen mit unseren Bündnispartnern für den Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energieversorgung und für die vollständige Ausrichtung auf eine regenerative und dezentrale Energieversorgung • über uns
Spendenkonto:
Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. • VR-Bank Stromberg-Neckar eG • BLZ 604 91 430 • Kontonummer 47 17 90 001 • Stichwort "Energiewende Heilbronn"
Mit einer Spende unter diesem Stichwort können Sie unsere Aktivitäten unterstützen. Der BBMN ist als gemeinnützig anerkannt.
Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter und unserer Arbeit
Viele "heißer-herbstliche" Grüße
Daniel vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
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Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).