Süddeutsche AntiAtom-Kundgebung

04.07.2009, 13:30 Uhr, Beginn 13.30 Uhr Bahnhof Kirchheim/Neckar, danach Marsch zum AKW Neckarwestheim

Am 4. Juli 2009 findet in Neckarwestheim eine große Kundgebung gegen Atomenergie statt. Hierzu ruft ein breites Bündnis aus Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Parteien auf. Im Mittelpunkt der Forderungen steht die Abschaltung des 1976 in Betrieb gegangenen Atomreaktors Neckarwestheim I.

Die Demonstration beginnt am 04.07.09 um 13.30 Uhr am Bahnhof Kirchheim/Neckar mit einer Auftaktkundgebung, danach gibt es einen Demonstrationszug und die Hauptkundgebung direkt vor dem Kraftwerk.

Wir werden vor der Bundestagswahl ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen eine Renaissance der Atomenergie und gegen eine Laufzeitverlängerung für Neckarwestheim I!

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Aufruf

Uns reicht es!

Atomkraftwerk Neckarwestheim I stilllegen - Laufzeit nicht verlängern - Atomausstieg jetzt und überall

Das geltende Atomgesetz sieht vor, dass der Stromkonzern EnBW den Altreaktor Neckarwestheim I nach der Produktion einer Reststrommenge von circa 6,4 Milliarden Kilowattstunden (Stand 1.1.09) stilllegen muss. Diese Strommenge wäre bei störungsfreiem Volllastbetrieb in etwa einem Jahr produziert. Danach erlischt die Betriebsgenehmigung. Die EnBW will diese Rechtslage nicht akzeptieren und drängt auf eine Laufzeitverlängerung. Damit kündigt sie den von ihr mitunterzeichneten „Atomkonsens“ einseitig auf. Ähnlich ist die Situation auch an anderen deutschen Atomkraftwerksstandorten. Neben den AKW-Betreibern EnBW, Eon, RWE und Vattenfall setzen sich auch viele Politiker und Wirtschaftsverbände  für einen Weiterbetrieb der zur Abschaltung anstehenden Meiler ein und wollen deshalb nach der Bundestagswahl das
Atomgesetz ändern. Sie versprechen für längere Laufzeiten mehr Klimaschutz und niedrigere Strompreise. Diesen Lügen gehen wir nicht auf den Leim. In Wirklichkeit geht es EnBW und Co darum mit den Reaktoren auf Jahre hinaus zusätzliche Milliardengewinne im zweistelligen Bereich zu realisieren und  ihre marktbeherrschende Position zu sichern. Der Klimaschutz bleibt dabei auf der Strecke. Wir sagen Nein zum Ausstieg aus dem Ausstieg!

Wir fordern die vertraglich vereinbarte Stilllegung des Atomkraftwerks Neckarwestheim I!

Wir setzen uns ein für die Energiewende durch Ausbau und Förderung von

  • erneuerbaren Energien,
  • Energieeffizienz und
  • Energiesparen


Wir fordern eine umweltverträgliche, dezentrale Stromversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung.

Wir streben folgende Ziele an:

  • ein atomstromfreies Deutschland
  • Auch in der Umgebung von Neckarwestheim gesundes Leben ohne Angst vor einem Großstörfall und ohne Atommüll-Altlast
  • Keine Lösungen von gestern, sondern zukunftsfähige Energiepolitik.
  • Jetzt Energiewende und Klimaschutz


Atomenergie hält den Klimawandel nicht auf. Wollte man mit Atomenergie ansatzweise Klimaschutzziele erreichen, wäre ein 15-facher Ausbau der Atomkraftwerkskapazitäten notwendig - dann würden über 6000 Reaktoren weltweit laufen.

Das Ergebnis der Bundestagswahl wird entscheidend sein, in welche Richtung die deutsche Atompolitik geht. Wir rufen dazu auf, nur Parteien und Kandidaten zu wählen,  die für den Ausstieg aus der Atomenergie stehen. Wir sagen Nein zu allen Bestrebungen, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern. Deshalb gehen wir am 4. Juli 2009 in Neckarwestheim auf die Straße.

  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil es störanfälliger ist als andere Atomkraftwerke
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil die geologische Situation im Kraftwerksuntergrund instabil ist
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil allein dieser Block jedes Jahr ca. 18 Tonnen Atommüll produziert
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil Bedienungsfehler jederzeit zur Katastrophe führen können
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil ein Weiterbetrieb auch zusätzlich Millionen Tonnen strahlenden Abraum, radioaktive Schlämme und Abfälle in den Abbaugebieten bedeutet
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil allein wegen des deutschen Stromexport-Überschusses ein sofortiges Abschalten ohne Nachteile möglich ist.
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil es nicht gegen den Absturz eines größeren Flugzeugs geschützt ist. Die Betonhülle des Uraltmeilers ist nur gegen den Absturz eines leichten „Starfighters“ ausgelegt.
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil Kernkraftwerke eine tödliche Gefahr darstellen und nicht versicherbar sind. Keine Versicherung ist bereit, das Risiko im Schadensfall abzudecken.
  • Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil ein Weiterbetrieb weitere krank machende Strahlung in Abluft und Abwasser bedeutet



Unterzeichner des Aufrufs und Träger der Kundgebung sind:

  • Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN)
  • Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
  • Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg
  • NABU Bundesverband
  • NaturFreunde Württemberg
  • SPD Landesverband Baden-Württemberg
  • Bündnis 90/DIE GRÜNEN Bundesverband
  • DIE LINKE Landesverband Baden-Württemberg
  • Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp) Landesverband Baden-Württemberg

Die Demonstration beginnt am 04.07.09 um 13.30 Uhr am Bahnhof Kirchheim/Neckar mit einer Auftaktkundgebung, danach gibt es einen Demonstrationszug und die Hauptkundgebung direkt vor dem Kraftwerk.

Webseite: endlich-abschalten.de/