2011-02-24 | Energiewende Heilbronn: Auftakt-Menschenkette • Castor • Podiumsdiskussion • Konzession
Newsletter vom 24.02.2011 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
Lesen und weiterleiten • online-Version • in diesem Newsletter:
Auftakt-Menschenkette • Bus zur Anti-Atom-Kette • 25 Jahre Tschernobyl • Termine • Podiumsdiskussion • Konzessionsvertrag • Castor • Biblis-Klage • Greenpeace: GKN-Sicherheitsnachrüstungen verschleppt
Hallo,
Am Samstag startet die heiße Phase für die Mobilisierung zur 45km langen Menschenkette mit einem bundesweiten Aktionstag am 26. Februar: Zwei Wochen vor der Anti-Atom-Kette am 12. März finden in rund 40 Städten von Niebüll an der Grenze zu Dänemark bis Lindau am Bodensee die Auftakt-Menschenketten statt. Sie sollen für die große Menschenkette am 12. März mobilisieren und Zeichen für den Atomausstieg setzen.
In Heilbronn findet die Aktion um 14 Uhr auf dem Kiliansplatz statt. Zwischen einer Attrappe eines Atomkraftwerks und einem Ortsschild von Stuttgart bilden wir unsere Auftakt-Menschenkette. Anschließend verteilen wir Flyer und bieten Bus-Tickets an.
Unsere Auftakt-Kette bei facebook:
...und die 45km lange Menschenkette am 12. März bei facebook:
Flyer, Plakate, Aufkleber und Spuckies können im Büro des BUND-Regionalverbandes (Lixstr. 8) abgeholt werden oder hier kostenlos bestellt werden.
Mit dem Bus von Heilbronn zur Anti-Atom-Kette
Eine Menschenkette ist eine ganz besondere Demonstrationsform. Es braucht dazu nicht nur sehr viele Menschen, diese müssen auch noch halbwegs gleichmäßig über die ganze Strecke verteilt sein. Das ist sowohl für uns als Organisator/innen als auch für alle, die mitmachen wollen, eine gewisse Herausforderung. Am einfachsten ist es mit Bussen zur Kette zu kommen. So ist man nicht nur einfach am richtigen Strecken-Abschnitt sondern auch rechtszeitig bei der großen Abschluss-Kundgebung auf dem Schlossplatz in Stuttgart und kommt hinterher wieder bequem nach Hause.
- Wir organisieren den Bus-Transfer von Heilbronn:
Hier geht es zur Online-Buchung - Die Haltestellen: • Neckarsulm • Neckargartach • Frankenbach • Böckingen (W.-Leuschnerstraße) • Hbf / Busbahnhof • Allee / Wollhaus / Busbahnhof • Sontheimer Straße (Knorr) • Sontheim • Horkheim • Talheim • direkt zum ersten Strecken-Abschnitt am GKN • und zur Abschluss-Kundgebung auf dem Schlossplatz in Stuttgart • ab ca. 17 Uhr geht es wieder zurück.
- Für die Planung der Busse ist es für uns sehr wichtig dass wir so bald wie möglich wissen wieviele Plätze wir brauchen. Also nicht abwarten wie das Wetter wird sondern jetzt handeln. Danke!
- Alle weiteren Anreise-Möglichkeiten auf anti-atom-kette.de
"Am 27. März ist Zeitumstellung. Drehen Sie am Tag der Landtagswahl die Uhr auf Energiewende"
schreibt der Neckarsulmer Wechselrichter-Hersteller und Gaskugel-Käufer KACO new energy am Dienstag in einer Anzeige in der Heilbronner Stimme.
Wohin Sie ihre Uhr drehen können finden Sie z.B. bei der Landtags-Kandidaten-Befragung des BUND unter www.umweltfreundlich-waehlen.de heraus oder bei der Kampagne sauber-bleiben.de
Die Anti-Atom-Bewegung hat aber auch gelernt: Zwischen Wahl-Versprechen - vielleicht auch ehrlichem Politikerwillen - und AKW-Abschaltungen gibt es einen großen Unterschied.
Deshalb machen wir, nach der großen Menschenkette am 12.03. und der Landtagswahl am 27.03. weiter: Am 25.04. dem 25. Tschernobyl-Jahrestag beteiligen wir uns am Risiko-AKW-Standort Neckarwestheim am bundesweiten Aktionstag.
Unser Plakat ist fast fertig (rechts) und geht diese Woche in den Druck, als Hauptredner konnten wir bereits Henrik Paulitz vom IPPNW Energie-Büro in Brüssel, Dr. Michael Wilk vom AKU Wiesbaden und den Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg Berthold Frieß gewinnen. Die Schweizer Band "Rabiatisten" (anhören) engagiert sich sehr in der Schweizer Anti-Atom-Bewegung und wird unsere Kundgebung am Atomkraftwerk musikalisch begleiten.
Mit den Spenden nach unserem ersten Aufruf Ende Januar können wir bereits die Hälfte unseres finanziellen Beitrags zur Tschernobyl-Demo leisten. Vielen Dank dafür!
Kannst du uns mit 10, 20, 50 oder 100€ unterstützen?
Unser Spendenkonto:
Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V.
VR-Bank Stromberg-Neckar eG
BLZ 604 91 430
Kontonummer 47 17 90 001
Stichwort „Energiewende HN Tschernobyl“
Spenden sind steuerlich absetzbar. Spenden mit dem Stichwort „Energiewende HN Tschernobyl“ setzen wir für die Aktion am 25.04. ein.
Alle Termine:
24.02.: BBMN Treffpunkt Anti-Atom, Kirchheim • 26.02.: Auftakt-Menschenketten, bundesweit • 03.03.: 'Abschalten' mit Sylvia Kotting-Uhl, Bönnigheim • 06.03.: Sonntagsspaziergang: Atombahn? Nein Danke!, Neckarwestheim • 09.03.: Energiewende-Treffen, Heilbronn • 12.03.: Menschenkette von Neckarwestheim nach Stuttgart • 25.04.: 25. Jahre Tschernobyl, Neckarwestheim •
Alle Details zu den Terminen wie immer auf Energiewende-HN.de
Podiumsdiskussion
Von unserer gut besuchten Podiumsdiskussion in der VHS Heilbronn am vergangenen Freitag findet man auf unserer Webseite einen ausführlichen Bericht. Vielen Dank an alle BesucherInnen und Diskussions-TeilnehmerInnen auf dem Podium und im Publikum.
Konzessionsvertrag
Manch einer meint ja, dass sich die Zusammenarbeit von Bürgern und Kommunalvertretern darauf beschränkt, dass die Bürger alle 5 Jahre wählen dürfen und dann die Kommunalvertreter die Arbeit ganz alleine machen müssen / sollen.
Das ist nicht ganz richtig. Weder ist das von Bürgern noch von Kommunalvertretern gewollt noch vom Gesetzgeber so vorgesehen.
Unsere Kommunalvertreter sind doch darauf angewiesen in ständigem Dialog mit uns Bürgern zu sein - woher sollen sie denn sonst so genau wissen, wo uns der Schuh drückt und was zu unser aller Wohl getan werden muss?
Deshalb freuen sich die Kommunalvertreter über jede Gelegenheit, die sich bietet, um über die aktuellen Themen informiert zu werden. Wir Bürger müssen da eben mal über unseren Schatten springen und auch etwas tun. Und mal Hand auf's Herz - wir wissen doch genau, dass wir gerne helfen! ;-)
weiterlesen und jetzt aktiv werden auf der Webseite von unserem Bündnispartner attac Heilbronn
Am Mittwoch 16.02. fuhr mitten im morgendlichen Berufsverkehr um 8:20 Uhr der Castor-Transport durch den Heilbronner Hauptbahnhof. Wir waren rechtszeitig mit einer Mahnwache vor und im Bahnhof präsent. Die anwesende Polizei gab sich ahnungslos: Weder wann noch wo der Castor die mit vielen Pendlern bevölkerten Bahnsteige passieren würde wussten die Beamten. Durch die von uns eingerichteten Streckenposten in Lauffen und Heilbronn konnten wir Atomkraftgegner an der weiteren Strecke vorwarnen und über die genaue Zug-Zusammensetzung informieren: 2 Loks vorne - 7 Personenwagons - 5 Castoren - 7 Personenwagons - 2 Loks hinten.
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel lässt sich mit der Biblis-Klage der atomkritischen Ärztorganisation IPPNW viel Zeit. Das Hessische Umweltministerium gibt den Takt vor. Nähere Informationen dazu findet man im neuen IPPNW-Faltblatt, welches derzeit in großer Stückzahl verbreitet wird (Seiten 3-5).
Es ist wichtig, dem VGH Kassel das öffentliche Interesse an dieser Klage und an einer Stilllegung des Atomkraftwerks Biblis deutlich zu machen. Bitte macht mit und nutzt das Email-Formular auf der Website der IPPNW.
Greenpeace veröffentlicht geheimgehaltenen EnBW-Antrag
"Die sofortige Vollziehung der beantragten Änderungsgenehmigung" sei "zwingend erforderlich". Das schreibt der Energiekonzern EnBW am 5. September 2007 an das Umweltministerium Baden-Württemberg. Worum geht es? Um Sicherheitsnachrüstungen im Alt-AKW Neckarwestheim 1. Was macht Umweltministerin Tanja Gönner? Nichts.
Zumindest nichts, was die Nachrüstungen angeht. Am 16. Februar dieses Jahres drohte die Ministerin öffentlich, Neckarwestheim 1 stillzulegen, wenn EnBW keinen Nachrüstplan vorlege. Ein reines Ablenkungsmanöver. Seit fast dreieinhalb Jahren liegt der Antrag auf Nachrüstung bei Tanja Gönner, seit fast dreieinhalb Jahren verschleppt sie die Bewilligung.
Neckarwestheim 1: Neun Jahre mehr trotz Mängeln
Dabei geht es um einen der ältesten und störanfälligsten Meiler Deutschlands. Gemäß früherem Atomkonsens hätte Block 1 im Januar 2011 abgeschaltet werden müssen. Durch die Laufzeitverlängerung darf er noch bis 2020 Strom produzieren.
Das ganze hin und her obwohl es eine einzige, ganz einfache Lösung gibt: Abschalten!
Denn: Das Atomkraftwerk GKN ist für die deutsche Stromversorgung völlig bedeutungslos, birgt aber auch im sogenannten Normalbetrieb große Gefahren wie die stark erhöhte Kinderkrebs-Rate in der Umgebung.
Unabhängig von dieser neuen, von Greenpeace aufgedeckten, Sicherheits-Farce gibt es rund um das AKW in Neckarwestheim viele weitere Skandale. Z.B.:
Die "Periodische Sicherheitsüberprüfung" von 2007, von der Frau Gönner manchmal beruhigend spricht, ist bis heute noch nicht abgeschlossen! Das Umweltministerium hat es innerhalb von gut 3 Jahren nicht fertig gebracht, die Prüfungsunterlagen abschließend zu bewerten. Das heißt faktisch: Der Stand ist immer noch so, wie wenn die Prüfung überhaupt noch nicht erfolgt wäre. Vergleichbar wäre: ein Auto 2007 zur Hauptuntersuchung zu bringen, aber bis heute keine Plakette zu bekommen. Es ist sogar noch schlimmer, denn die eigentliche Prüfung macht beim AKW der Betreiber selbst!
Diese Zusammenhänge finden sich in den Mitteilungen der EnBW zum Thema.
Häufig wird außerdem die angeblich so gut ausgefallene Beurteilung 2007 durch die Internationale Atomenergie-Agentur als Beleg für die angebliche Sicherheit von GKN hergenommen ("Osart-Mission"). Aber die prüfte erstens nicht die Technik, sondern nur die Organisation. Und zweitens wurden damals 10 sehr schwer wiegende Mängel festgestellt, von denen viele selbst bei der Nachkontrolle 2009 erst teilweise oder gar nicht behoben waren.
Hier kann man bei der EnBW den Osart-Bericht downloaden (englisch).
Unser Spendenkonto:
Stichwort "Energiewende Heilbronn" • Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. • VR-Bank Stromberg-Neckar eG • BLZ 604 91 430 • Kontonummer 47 17 90 001 •
Spenden mit dem Stichwort "Energiewende Heilbronn" kommen direkt unserer Arbeit zugute. Die Gemeinnützigkeit unseres Dachverbands BBMN e.V. im Sinne des Umweltschutzes ist anerkannt. Die Spenden sind steuerabzugsfähig.
Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter und unserer Arbeit
Viele Grüße
Daniel vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
--
Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).