2011-03-23 | Energiewende Heilbronn: Atommüll im Salzbergwerk • Bus nach München
Newsletter vom 23.03.2011 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
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Atommüll im Salzbergwerk • Bus nach München • Petition online • Fukushima-Demo in Neckarwestheim • Mahnwache Heilbronn • Parteien zur Atomkraft • Energiewende-Kampagnen zur Wahl • Radioaktive Partikel aus Fukushima in Deutschland • IPPNW-Info zu Jodtabletten • Heute Vortrag: Strahlenbelastung und die Folgen • Termine
Hallo,
Ende 2010 bekamen wir die ersten Hinweise, im Februar erhielten wir endlich Antworten der Behörden auf unsere Fragen, unsere erste Analyse ist fertig und die Heilbronner Stimme berichtete am Montag:
Die Stadt Heilbronn lässt unter unseren Füßen radioaktive Abfälle einlagern!
Im Jahr 2003 wurden 82 Fässer mit 17,5 t an schwach radioaktiven Abfällen der Krefelder Firma Siempelkamp im Salzbergwerk Heilbronn eingelagert. Die Abfälle stammen aus den COMAS-Kernschmelzversuchen für die Erprobung des Sicherheitskonzepts für den Europäischen Druckwasserreaktor (EPR), den Siemens und die französische Firma Areva entwickelt hatten. Nach der Strahlenschutzverordnung handelt es sich offiziell nicht um Atommüll – die Grenzwerte für die Freigabe zur Ablagerung werden unterschritten.
Die Einlagerung der Müllfässer aus Nordrhein-Westfalen wurden durch eine Anfrage von Stadtrat Hasso Ehinger (DIE LINKE) an die Stadtverwaltung Heilbronn bekannt. Daraufhin begann der BUND zu recherchieren und erhielt Ende Februar von der Bezirksregierung Düsseldorf die Messwerte für die in Heilbronn eingelagerten Fässer.
Oberbürgermeister Himmelsbach, der von der Einlagerung wusste, reagierte in einer ersten öffentlichen Stellungnahme gereizt (Stimme-Artikel).
Für kommenden Samstag, den 26. März wird zu vier Großdemonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln und München aufgerufen. Mit zehntausenden Menschen demonstrieren wir für das endgültige Aus der Atomenergie.
Das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn organisiert einen Bus von Heilbronn zur Großdemo in München. Über dieses Formular können die Tickets (je 22 €) gebucht werden. Der Bus ist schon halb voll - bitte nicht wieder wie bei der Menschenkette bis Freitag warten - so kurzfrist einen zusätzlichen Bus zu buchen macht es nicht einfacher...
Der Reiseplan:
- 10:00 Uhr: Heilbronn, Busbahnhof am Hbf
- 10:45 Uhr: Ludwigsburg, am Breuningerland
- ca. 13:45 Uhr: Ankunft in München, möglichst nahe am Odeonsplatz
- 14.00 Uhr: Beginn der Kundgebung
Alle Infos zu Ablauf und Programm auf www.anti-atom-demo.de
Die Redner stehen noch nicht fest - die Musik schon:
Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra, The Notwist, Azhar Kamal, Sambagruppe "Münchner Ruhestörung", Urban Priol
- 17:00 Uhr: Rückfahrt
- ca. 20:00 Uhr: Ludwigsburg, am Breuningerland
- ca. 20:45 Uhr: Heilbronn, Busbahnhof am Hbf
Unsere Erfahrung von der Menschenkette mit 50.000 Menschen letztes Jahr durch München: Eine Kundgebung in Bayern lohnt sich!
Die Petition „Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie“ an den Bundestag ist jetzt online, zeichnet sie jetzt mit! www.sofort-abschalten.de
Fukushima ist überall. Atomkraft tötet. Alle AKWs abschalten – sofort!
Unter diesem Motto haben wir am letzten Sonntag kurzfristigst zu einer Demo in Neckarwestheim aufgerufen - etwa 2.000 Menschen sind unserem Aufruf gefolgt!
Vielen Dank an alle Teilnehmer und die ehrenamtlichen Helfer die in wenigen Tagen diese größte Demo - seit GKN 1 abgeschaltet ist - organisiert haben!
Artrtikel in der Heilbronner Stimme
Am Montag fanden zum zweiten Mal nach dem Erdbeben in Japan bundesweit Mahnwachen statt.
In großer Betroffenheit über den Atomunfall in Japan und mit dem festen Willen, gemeinsam dafür zu streiten, dass die Atomkraftwerke in der Bundesrepublik endlich stillgelegt werden, haben mehr als 140.000 Menschen bundesweit an 726 Mahnwachen teilgenommen. Sie dulden keine Moratorien und Beschwichtigungen, jetzt müssen sofort Konsequenzen gezogen werden und AKWs endgültig vom Netz gehen!
In Heilbronn beteiligten sich etwa 150 Menschen an der Mahnwache auf dem Kiliansplatz.
Parteien zur Atomkraft
Seit langem arbeiten vier Parteien im Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn mit und engagieren sich hier gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Umweltverbänden und atomkraftkritischen Gruppen aus Politik und Kirche für den Atomausstieg und die Energiewende - mit lokalen, regionalen und überregionalen Aktionen und Projekten:
Bündnis90/Die Grünen Heilbronn, Die Linke Kreisverband Heilbronn-Unterland, ÖDP Kreisverband Heilbronn, SPD Kreisverbände Heilbronn Stadt/Land.
Hier möchten wir diese Parteien auf unserer Webseite direkt mit ihren Positionen zur Atomkraft zu Wort kommen lassen.
Energiewende-Kampagnen zur Wahl
Dass sich das "Deutsche Atomforum" in die Politik einmischt kennen wir schon lange - jetzt macht aber auch die erneuerbare-Energien-Branche vielfach darauf aufmerksam, dass es bei dieser Landtagswahl ganz besonders um die Richtungsentscheidung 100% erneuerbare oder fossil-atomare Energieversorgung geht.
- "Erneuerbare statt Atom - warum man sich entscheiden muss" erklärt eine Initiative der Klima-Allianz, unter
www.erneuerbare-statt-atom.de
wird man direkt weitergeleitet:
- Kampagne "sauber-bleiben.de". Die neu gegründete Allianz aus Umweltverbänden und Bürgerinitiativen, kirchlichen und sozialen Gruppen und mittelständischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen hat sich auch prominente Unterstützung gesucht:
www.sauber-bleiben.de
- Die 100 Prozent erneuerbar-Stiftung ruft mit bunten Aufklebern auf:
"Am 27. März bist du dran: Für eine Politik ohne Atommüll und Klimaschäden"
www.100-prozent-erneuerbar.de
- Mit Dinosauriern hinterm Mond macht eine Kampagne aus Neckarsulm Werbung:
"Wer hinterm Mond lebt, kann die Sonne nicht sehen!"
www.solarstrom-gefaellt-mir.de
- Und der BUND frägt allgemeiner "Warum wählen Sie umweltfreundlich?"
www.umweltfreundlich-waehlen.de
Radioaktive Partikel aus Fukushima in Deutschland
Die Strahlenmessgruppe unseres Dachverbandes BBMN (Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar) schreibt dazu:
Gestern wurde bei N-TV und anderen gemeldet, dass die ersten radioaktiven Partikel aus Japan in Island gemessen worden sind, und heute können sie vielleicht schon in Deutschland eintreffen. Die Konzentration soll allerdings so gering sein, dass sie mehrere Größenordnungen unter der Messgenauigkeit liegt, die die Strahlenmessgruppe mit ihren Messgeräten erzielen kann. Die Messstation des Bundesamts für Strahlenschutz auf dem Schauinsland (Schwarzwald) kann sie aber detektieren. Und die Konzentration soll auch auf längere Sicht geringfügig bleiben, da in Japan nicht so viel Radioaktivität in die Luft gelangt ist wie in Tschernobyl.
Für uns gilt so: einstweilen brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und schon gar nicht anfangen, Jodtabletten einzunehmen. Und schon gar nicht anfangen, Jodtabletten einzunehmen, die können gravierende Nebenwirkungen haben und sind deshalb nur in ganz speziellen Situationen sinnvoll.
IPPNW-Info zu Jodtabletten
Die Ärzte-Organisation IPPNW hat ihre "Empfehlungen zur Jodprophylaxe bei Reaktorunfällen (Jodblockade) mit speziellen Jod-Tabletten" aktualisiert. anzeigen (pdf)
Reinhold Thiel, Mitglied des Vorstandes der IPPNW schreibt außerdem:
"Bei dieser Gelegenheit wiederhole ich noch einmal zur Vermeidung von Missverständnissen:
- Auf Grund der derzeitigen Lage in Fukushima, Japan besteht derzeit kein Grund, in Deutschland umgehend eine Jodblockade durchzuführen und Jodtabletten einzunehmen.
- Ich halte es aber für richtig, sich *vor einer Reaktorkatastrophe* (die auch in Deutschland möglich ist) mit diesem Thema in Ruhe auseinanderzusetzen und sich vor allem *vorher* mit entsprechenden speziellen Jodblockade-Tabletten zu versorgen. Optimal wäre es auch, individuell vorab zu klären, ob man diese hochdosierten Jodtabletten verträgt, oder ob ggf. individuelle Ausweichpräparate sinnvoller wären.
- Die zur Zeit bestehenden Lieferschwierigkeiten der Österreichischen Jodblockade-Tabletten sind nur logistisch bedingt und voraussichtlich nur kurzzeitigtig. Die Tabletten sind voraussichtlich ab Mitte April 2011 wieder über die Auslandsapotheke lieferbar und können von jedem Apotheker in Deutschland bestellt werden."
Heute - Vortrag: Strahlenbelastung und die Folgen
Der Arbeitskreis Frieden Neuenstadt und die evangelische Kirchengemeinde Neuenstadt haben Heute, 23.03.2011, Professor Dr. Edmund Lengfelder, Strahlenbiologe vom Otto-Hug-Strahleninstitut in München, zu einem Referat zu Gast. Titel der Veranstaltung: Atomkatastrophe in Japan - weit weg und doch so nah, Strahlenbelastung und die Folgen.
Die Veranstaltung findet im
ev. Gemeindehaus
Pfarrgasse 7
74196 Neuenstadt am Kocher
statt, Beginn ist um 19.30 Uhr.
Lengfelder hatte bereits im Oktober 2008 einen Vortrag in Neuenstadt gehalten. Er ist Arzt und Strahlenbiologe und einer der führenden kritischen deutschsprachigen Experten für die Wirkung von Strahlen auf den menschlichen Körper.
Plakat anzeigen
Alle Termine • 23.03.: Vortrag: Strahlenbelastung und die Folgen, Neuenstadt • 26.03.: Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten!, München • 04.04.: Info-Veranstaltung Konzessionsverträge, Heilbronn • 13.04.: Energiewende-Treffen, Heilbronn • 25.04.: 25 Jahre Tschernobyl, Neckarwestheim • 01.05.: Aktionstag gegen Rechtsradikale, Heilbronn • 22.05.: Menschenstrom gegen Atom, Kanton Aargau, Schweiz • • Details zu den Terminen
Unser Spendenkonto:
Stichwort "Energiewende Heilbronn" • Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. • VR-Bank Stromberg-Neckar eG • BLZ 604 91 430 • Kontonummer 47 17 90 001 •
Spenden mit dem Stichwort "Energiewende Heilbronn" kommen direkt unserer Arbeit zugute. Die Gemeinnützigkeit unseres Dachverbands BBMN e.V. im Sinne des Umweltschutzes ist anerkannt. Die Spenden sind steuerabzugsfähig.
Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter und unserer Arbeit
Viele Grüße
Daniel vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
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Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).
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